Denkstrukturen überraschen
„Es muss immer weiter geh’n, Musik als Träger von Ideen“, heißt es bei Kraftwerk. Seit der Neuzeit prägt die Idee vom stetigen Fortschritt die europäische Kultur: „Plus ultra“, zum Äußersten, soll es gehen – auf dem Globus und seinen Weltmeeren, aber auch in der Musik. In seiner Essay-Sammlung „Karte, Uhr und Partitur“ zeigt der Freiburger Komponist Johannes Schöllhorn Parallelen zwischen kolonialer Welteroberung und musikalischem Fortschrittsdenken auf. Mit den postkolonialen Debatten entstehen jedoch vermehrt Zweifel an diesem Fortschrittsglauben. Wie lässt sich aus einem westlich-musikalischen Blickwinkel kritisch mit der eigenen kolonialen Geschichte und deren gegenwärtigen Folgen umgehen? Und wie komponieren Künstler*innen aus ehemals kolonisierten Ländern? Das Projekt „Exit Plus Ultra“ präsentiert sechs musikalische Perspektiven auf diese Fragen und mündet in ein Konzert in Freiburg sowie einen Radioessay für den Deutschlandfunk. Begleitet wird es von der Dramaturgin Elisa Erkelenz.
Mit Uraufführungen der Werke von
Johannes Schöllhorn, Farzia Fallah, Leopold Hurt, AJ Villanueva, Macri Cáceres, Ayọ̀ Olúrántí
ENSEMBLE RECHERCHE
Klaus Steffes-Holländer, Klavier
Christian Dierstein, Percussion
Shizuyo Oka, Klarinette
Eduardo Olloqui, Oboe
Anja Clift, Martin Fahlenbock, Flöte
Melise Mellinger, Violine
Sofia von Atzingen, Viola (als Gast)
Åsa Åkerberg, Violoncello
Elisa Erkelenz, Dramaturgie
Lena Drieschner, Sylvana Seddig, Schauspiel
Jakob Boeckh, Visual Artist
Gefördert von Neustart Kultur, Ernst von Siemens Musikstiftung, Alfred Töpfer Stiftung
In Kooperation mit dem Goethe Institut, Deutschlandfunk
Weitere Vorstellungen: Sendung des Deutschlandfunks am 27.11.2022 um 21:05 Uhr
Tickets erhältlich unter www.reservix.de, beim Badische Zeitung Ticketservice und an der Abendkasse