Die Jahre 2020/2021 muten wie ein andauernder Wackelkontakt an. Mal dürfen wir uns treffen, mal nur virtuell in Verbindung treten. Nähe und Distanz, die grundsätzlichen Pole menschlicher Beziehungen, sind zur gesamtgesellschaftlichen Verhandlungssache geworden.

Auch das Ensemble Recherche hat sich der Sache so unfreiwillig wie neugierig angenähert und verschiedene Forschungen unternommen. Wie kann künstlerische Arbeit weiterhin Kontakt herstellen, Resonanz erzeugen oder gar körperlich berühren?

Unter dieser Prämisse wird das Ensemblehaus zu einer Kontaktbörse zwischen Musiker*innen und Publikum, Sounds und Körpern, Kunst und Mensch. In einer hybriden, immersiven Musik-Installation können die Besucher*innen selbst bestimmen, wie viel Nähe sie zum Klang suchen. Verteilt auf mehrere Räume lässt sich die physische Wirkung von Schall erfahren, durch akustische Lupen hören und mit der schieren Anwesenheit des eigenen Körpers ein Musikstück beeinflussen – ein interaktiver Klangparcours zwischen ASMR, Improvisation, Physik und intimen Begegnungen (und selbstverständlich auch: Kontaktmikrofonen). Und da sich auch online connecten lässt, übersetzt eine Internet-Plattform die analogen Erfahrungen erst live, dann dauerhaft zugänglich in den virtuellen Raum.

ENSEMBLE RECHERCHE
Eduardo Olloqui, Oboe
Shizuyo Oka, Klarinette
Klaus Steffes-Holländer, Klavier
Christian Dierstein, Percussion
Melise Mellinger, Violine
Åsa Åkerberg, Violoncello

Allan Gravgaard Madsen, Co-Composer

Max-Lukas Hundelshausen, Lucia Kilger, Morten Riis, Sound Artists

Cornelius Reitmayr, Victor Haberkorn, Visual Artists

Alexandra Vildosola, Konzertdesign und Stimme

Valentin Alisch, Niklas Berlec, Tobias Hönow, Webdesign

Seehundmedia, Videoproduction und Stream